Spielen und Lernen

Im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung hat das Spiel einen sehr hohen Stellenwert und ist grundlegender Bestandteil des Schulalltags und der Sonderpädagogischen Förderung. Es leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung der personalen und sozialen Kompetenz unserer Schülerinnen und Schüler. Aus diesem Grund ist es fest verankert in unserem Schulprogramm und Gegenstand unserer Schulentwicklung.

Das soziale Miteinander, welches wir durch die Umsetzung unseres lerngruppenübergreifenden Erziehungskonzeptes zum sozialen Lernen an unserer Schule anstreben, ist geprägt von den Werten Freundlichkeit, Fairness, Friedlichkeit und Respekt, welche auch im Spiel gelebt und eingeübt werden.  Darüber hinaus ist es uns wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre Gefühle im Schulalltag wahrnehmen und zulassen, wobei wir Freude und Fröhlichkeit im Besonderen unterstützen wollen. So erklärt sich die hohe Bedeutung, die das Spiel an unserer Schule hat, auch aus diesem Streben.

Beim Spiel stehen oftmals Aspekte im Zentrum, die zu den Kernbereichen unseres Förderschwerpunktes Emotionale und soziale Entwicklung gehören, beispielsweise:

  • Durchhaltevermögen und Geduld
  • Selbstvertrauen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Umgang mit eigenen Emotionen und mit den Emotionen der anderen
  • Regelakzeptanz
  • Kritikfähigkeit
  • Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Planungsfähigkeit
  • Visuell-räumliche Wahrnehmung
  • Körperwahrnehmung
  • Körper-Koordination
  • Fein- und Grobmotorik
  • Auge-Hand-Koordination
  • Gleichgewicht
  • Reaktionsgeschwindigkeit

 

Zeit und Raum für Spiel an unserer Schule

Spielen im Klassenraum

In den meisten Klassen gibt es neben dem Einzeltisch für jedes Kind auch Gruppentische, an denen gemeinsam gespielt werden kann. Die Klassenräume sind strukturiert und haben neben den Lern- und Arbeitsplätzen auch eine Spiel- und Entspannungsecke. Hier gibt es Gesellschaftsspiele, Lego, Kappla-Bausteine, Geduldspiele, Konzentrationsspiele, Verkleidungskisten für Rollenspiele, Spielfiguren, Puppen, Autos usw.

Fünf von neun Klassenräumen verfügen über einen Nebenraum zum Spielen.

 

Freispielzeit

Das Spiel ist fester Bestandteil des Schultages. Die Rhythmisierung des Vormittags erfolgt in allen Lerngruppen unter sonderpädagogischen Gesichtspunkten individuell für das einzelne Kind sowie in bestimmten Punkten für die gesamte Lerngruppe. Verankert ist ein Wechsel von Arbeits- und Konzentrationsphasen, Spiel- und Entspannungszeiten, Bewegungszeiten und Frühstückszeiten.

Für die Spiel- und Bewegungszeiten stehen neben den Klassenzimmern folgende Räume zur Verfügung: Bewegungsraum, Kickerraum, Bällchenbad, Sporthalle, Galerie für die Lerngruppen im Obergeschoss; Schulhof und Spielwiese für die Lerngruppen im Erdgeschoss. Drei Klassenräume haben einen direkten Zugang zur Wiese.

 

Spielend Lernen

Um den Kindern einen spielerischen Zugang zu curricularen Lerninhalten zu ermöglichen, bieten wir ihnen während der Unterrichtsphasen und im Rahmen des Wochenplans vielfältige Lernspiele an. Diese können sowohl allein, zu zweit oder auch in Gruppen gespielt werden. Viele Spiele leisten einen Beitrag zur Wahrnehmungsschulung (Kim-Spiele) sowie zur Förderung der fein- und grobmotorischen Koordination.

Unser Mathematikkonzept für den Anfangsunterricht basiert auf dem spielerischen Umgang mit Mengen. Zum Training des Mengenverständnisses kommen hier systematisch Spiele zum Einsatz, sowohl während des Unterrichts als auch zu Hause (vgl. Schulinternes Curriculum Mathematik).

 

Spiele zur Förderung der emotional-sozialen Entwicklung

An unserer Schule ist das Spiel auch ein wesentliches Element zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung. In Kontakt treten, sich an Regeln halten, abwarten, kooperieren und sich abwechseln, verlieren – alles was zum sozialen Miteinander in der Gruppe gehört, kann in Gruppen-, Bewegungs- und Kooperationsspielen auf vielfältige Weise geübt werden. Für die Sport- und Bewegungsspiele stehen uns durchgängig die Sporthalle und der Bewegungsraum zur Verfügung.

 

Spielen im Offenen Anfang

Wir starten jeden Morgen mit einem 15minütigen Offenen Anfang. Viele Kinder nutzen die Zeit im Offenen Anfang zum gemeinsamen Spielen bevor der Unterricht beginnt. Dies bietet eine gute Möglichkeit mit den anderen schon in einen positiven und entspannten Kontakt zu kommen und so gemeinsam den Tag zu beginnen (vgl. Offener Anfang).

 

Spielen im Förderband

In den ersten beiden Unterrichtsstunden läuft das sog. Förderband. Hier erhalten die Kinder in Kleinstgruppen von 1 – 3 Kindern intensive Förderung in Mathematik (Mengenbilder), Lesen (ABC der Tiere, Rabanus), Rechtschreibung und Graphomotorik. Die Förderung erfolgt in Absprache mit den Klassenleitungen und ist in die jeweilige Förderplanung für das Kind eingebettet (vgl. Förderband).

Hier kommen vor allem die Lernspiele zu den Mengenbildern zum Einsatz sowie Anlautspiele und andere Spiele zum Training der phonologischen Bewusstheit. In den höheren Klassen werden verschiedene Lese-,  Rechtschreib- und Rechenspiele genutzt und auch die Förderung der Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, basiert zu wesentlichen Teilen auf Sprachlernspielen (vgl. Konzept zur DaZ-Förderung). 

 

Spielen in der Pause

An unserer Schule gibt es im Verlauf des Schulmorgens zwei gemeinsame Pausen für alle Schülerinnen und Schüler, eine große Pause von 9.55 Uhr bis 10.15 Uhr und eine kleine Pause von 11.45 Uhr bis 12.00 Uhr (vgl. Pausenkonzept).

Bei schönem Wetter gibt es folgende Spielorte für die Kinder:

  • Pausenhof mit Spiel- und Klettergeräten, Tischtennisplatten, Basketballkörben, Sandkasten. Hier findet eine Spielzeugausleihe statt: Bälle, Roller, Tischtennisschläger, Stelzen, Sandspielzeug, Pedalos usw. Außerdem wird auf dem Schulhof von einer Lehrkraft ein Gruppenspiel angeleitet.
  • Sporthalle mit einem von einer Lehrkraft angeleiteten Fußballspiel
  • Wiese mit einem von einer Lehrkraft angeleiteten Fußballspiel
  • Musikraum als sog. Indoorpause mit Spielangeboten

Bei Regenwetter gibt es folgende Spielorte für die Kinder:

  • Klassenräume mit den Spielecken
  • Sporthalle mit einem von einer Lehrkraft angeleiteten Fußballspiel
  • Bewegungsraum
  • Kickerraum
  • Bällchenbad
  • Galerie zum Rollbrett und Einradfahren

 

Spielen im Rahmen der Hundgestützten Pädagogik

Im Klassenunterricht, in Pausenzeiten und in der Hundestunde haben viele Kinder die Gelegenheit mit unseren Schulhunden zu spielen. Bällchenwerfen, Futterspiele und ähnliches helfen den Kindern mit den Hunden in Kontakt zu kommen (vgl. Konzept zur Hundgestützten Pädagogik)

 

Spielaktionen im Jahresverlauf

Aktionstag "Spielende Schule"

An den Aktionstagen Spielende Schule sind alle Klassenzimmertüren in der 3. und 4. Stunde geöffnet und die Kinder können sich gegenseitig besuchen und miteinander spielen. Dabei lernen sie die Spielsachen und Gesellschaftsspiele in anderen Klassen kennen und erleben sich mit anderen Spielpartnern als an den anderen Schultagen.

Die Aktion Spielende Schule findet mindestens zweimal im Schuljahr statt.

 

Spielzeugtag

Die Spielzeugtage sind klasseninterne Aktionstage, die von den Lehrerinnen und Lehrern der jeweiligen Lerngruppe durchgeführt werden. An den Spielzeugtagen dürfen die Kinder ihre eigenen Spielsachen von zu Hause mitbringen.

 

Außerschulische Spielorte

Unsere Klassen- und Schulausflüge haben oft Ziele, die mit spielerischen Angeboten verbunden sind. So bietet die nähere Umgebung unserer Schule beispielsweise einen Wasserspielplatz, mehrere Kinderspielplätze und den Naturraum um den Rotter See.

Bei unserem jährlichen Schwimmausflug ins Freibad und unserem wöchentlichen Schwimmunterricht im Hallenbad bieten sich Spiele im Element Wasser an (vgl. Konzept zur Sport-, Spiel- und Bewegungserziehung).

Auch bei Klassen- und Schulfahrten, die wir abwechselnd jährlich durchführen, steht das Spiel im Zentrum (vgl. Fahrtenkonzept).