Deutsch als Zweitsprache

Obgleich die meisten Kinder mit Deutsch als Zweitsprache über eine gewisse Handlungsfähigkeit in der deutschen Sprache verfügen, die es ihnen ermöglicht, sich im Alltag zu verständigen, reichen ihre sprachlichen Mittel oft nicht aus, um den Leistungsanforderungen im Unterricht zu entsprechen.

Weil Sprache im Alltag entsteht und in der Kindheit in impliziten Lernsituationen erworben und entwickelt wird, findet die effektivste Unterstützung der Sprachentwicklung in gut durchdachten Alltagssituationen statt. Eine solche Förderung ist erwiesenermaßen nachhaltiger als jedes Sprachtraining in Form von Förderprogrammen und bildet ein intuitives Sprachwissen und ein Sprachgefühl aus. Die zentralen Methoden einer in diesem Sinne alltagsintegrierten Sprachbildung bestehen im Dialog, im Spiel und in handlungsorientierten Unterrichtsangeboten mit Kindern. Um eine alltagsintegrierte Sprachbildung zu unterstützen, beachten wir bestimmte Aspekte bei der Kommunikation im Alltag.

 

Wir begleiten unser Handeln sprachlich

Kinder lernen Sprache spielerisch: durch das Vorbild der Erwachsenen und durch Wiederholung. Deshalb kommentieren wir sprachlich unsere Handlungen. Das bietet den Kindern die Möglichkeit, durch Wiederholung zu verstehen, wie Gegenstände und Handlungen benannt werden und sich am sprachlichen Vorbild zu orientieren. 

 

Wir regen Kommunikation durch Fragen an

Sprachförderung im Alltag meint auch, dass Kinder dazu angeregt werden, sich selbst sprachlich zu äußern. Fragen eröffnen den Kindern die Möglichkeit, ihr eigenes Handeln sprachlich zu kommentieren. Auch für diese Art der Sprachförderung bieten sich im Alltag vielfältige Anlässe (Morgenkreis, Klassenrat, Unterrichtsgespräche).

 

Wir lesen, reimen und singen mit den Kindern

Für unser Konzept der Sprachförderung im Alltag sind Singen, Reimen und Vorlesen wichtige Säulen. Vorlesen ist ein wichtiger Baustein im Schulalltag, so dass wir unseren Schülerinnen und Schülern immer wieder Geschichten anbieten, die den sprachlichen Fähigkeiten der Kinder angepasst sind.

 

Wir korrigieren durch Vorbild

Wie alle Menschen, die lernen, machen natürlich auch Kinder beim Spracherwerb Fehler. Sie sprechen Worte nicht korrekt aus, und insbesondere ihre Sätze sind grammatikalisch nicht immer korrekt. Wir korrigieren die Kinder nicht explizit; stattdessen signalisieren wir dem Kind, dass wir verstanden haben, was es mitteilen wollte, und geben ihm durch die korrekte Aussprache die Möglichkeit, weiter zu üben. Diese Form der Kommunikation motiviert das Kind, sich weiterhin sprachlich zu äußern, denn es wurde verstanden. Die Kommunikation war aus seiner Sicht also erfolgreich. Ein explizites Korrigieren würde das Gegenteil bewirken.

Zusätzlich zur alltagsintegrierten Sprachförderung werden an unserer Schule Sprachförderprogramme in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) umgesetzt mit dem Ziel, Sprachbewusstheit zu entwickeln, das heißt die positive Wahrnehmung der Zwei- oder Mehrsprachigkeit zu fördern, als auch Sensibilität für die Bedeutung des richtigen Sprechens der jeweiligen Sprache zu schaffen. Ferner verfolgt der DaZ-Förderunterricht das Ziel, die Sprachkompetenz in den Bereichen Erzählen, Wortschatz, Grammatik, Hörverstehen und Sinnentnahme im mündlichen und darauf aufbauend auch im schriftlichen Sprachgebrauch weiterzuentwickeln. Er stellt methodisch wie inhaltlich eine Fortführung der Arbeit in den Lerngruppen dar. Um hohe Motivation zu sichern, erfolgt die DaZ-Förderung methodisch vielfältig und in weiten Teilen spielerisch.

In der Regel erfolgt die DaZ-Förderung im sog. Förderband an unserer Schule, d. h. die Kinder werden in Kleingruppen intensiv und individuell gefördert (vgl. Förderband).

 

Quellenabgaben: