Institutionelles Schutzkonzept zur Sexuellen Gewaltprävention

Unser institutionelles Schutzkonzept zur Sexuellen Gewaltprävention dient dem Erwerb von (Fach-)Wissen und Handlungskompetenz sowohl auf Erwachsenen- als auch auf Kinderebene, um unsere Schule auch diesbezüglich zu einem sicheren Ort zu machen. 

Um als sicherer Ort für unsere Schülerinnen und Schüler zu gelten, sind neben klaren institutionellen Regeln, die Verankerung der Kinderrechte im pädagogischen Alltag, das Vorherrschen eines kindgerechten Beschwerdemanagements, sowohl interne als auch externe Ansprechpersonen, regelmäßige Präventionsangebote für Kinder, ein verbindlicher Verhaltenskodex für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine sorgfältige Personalauswahl gegeben. 

 

>> Institutionelle Regeln, Strukturen und Routinen

Unsere Pädagogischen Konzepte bilden den Rahmen unserer pädagogischen Arbeit. Daneben gelten fest verankerte Strukturen und Routinen zur Gestaltung unseres Schulalltags, die unseren Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und Erziehungsberechtigte Partizipationsmöglichkeiten zusichern. 

Pädagogische Konzepte werden in ‚Schulkonferenzen‘ vorgestellt, ggf. modifiziert und angepasst, sowie regelmäßig über Eltern- als auch Kinderfragebögen evaluiert und ergebnis- und adressatenorientiert offen gemacht.

 

>> Kinderrechte

Die Kinderrechte haben in unserer Schule eine sehr hohe Präsenz. Sie sind gelebter Bestandteil von Unterricht und im Schulalltag. Alle Klassenräume schmückt ein Plakat der Kinderrechte. Auch unser öffentliche Schulraum visualisiert die Kinderrechte. So ist unser Treppenhaus in eine thematisch bezogene ‚Spielwelt‘ von uns verwandelt worden, die unsere Schülerinnen und Schüler, aber auch ihre Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Gäste, Besucherinnen und Besucher unserer Schule über eine reine Sichtung der Kinderrechte hinaus zu einer haptischen Erfahrung im ‚Spiel mit den Kinderrechten‘ einlädt. 

 

>> Kindgerechtes Beschwerdemanagement

Ein kindgerechtes Beschwerdemanagement an unserer Schule ist mit unserem einheitlich ‚gelebten‘ Konfliktklärungsleitfaden gegeben, der durch unsere Identifikationsfiguren ‚Dunkelblau und Hellblau‘ den Kindern stellvertretend symbolisiert wird (Konzept zum sozialen Lernen/ sog. ‚Schulregelhaus‘). 

Im Rahmen von ‚Klassenrat‘ und ‚Schülerrat‘, aber auch mit unseren kindlichen Evaluationen nach besonderen schulischen Aktionen, Veranstaltungen und Projekten, bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern darüber hinaus die Möglichkeit, uns Rückmeldung zu geben und von ihnen Vorschläge zur Verbesserung unserer Klassen- und Schulkultur mit dem Fokus ‚Sicherheit und Schutz‘ zu erhalten. 

 

>> Interne und externe Ansprechpersonen

Intern auf Kinderebene stehen unseren Schülerinnen und Schülern alle anwesenden Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schulleitung als Ansprechpersonen zur Verfügung. Bezugspersonen der Kinder sind erfahrungsgemäß die Klassenlehrerinnen oder Klassenlehrer. 

Gemäß den schulrechtlichen Vorgaben wird zu Schuljahresbeginn von unserer Schülerschaft eine Lehrkraft zu ihrer/ ihrem ‚Verbindungslehrer(in)‘ gewählt. Die/ der Verbindungslehrer(in) begleitet und unterstützt in Folge den ‚Schülerrat‘. 

Extern erfolgen Kooperationen mit den für uns zuständigen Jugendämtern und Fachberatungsstellen. 

 

>> Regelmäßige Präventionsangebote

In unserer schulischen Praxis erfolgen…

- das Präventionstheater ‚Ganz schön blöd‘ von zartbitter e.V. 

- das Präventionstheater ‚Kinderrechte Superkräfte‘ von zartbitter e.V.

 

>> Verbindlicher Verhaltenskodex

Alle bei uns an der Schule Beschäftigten bekennen nach ihrer Aufnahme der Arbeit an unserer Schule und wiederholend zu Beginn eines jeden Schuljahres mit ihrer Unterschrift auf einem Formular ihre Kenntnis unseres Institutionellen Schutzkonzeptes zur Sexuellen Gewaltprävention und die Einhaltung unseres Verhaltenskodexes, der folgende Aspekte beinhaltet:

- Professionelle Nähe- und Distanz/ Wahrung von Grenzen und Freiheit

- Professioneller Umgang mit Berührung und Körperkontakt

- Professioneller Umgang mit Medien, sozialen Netzwerken und dem Internet 

- Regelungen zur Sprache und Kommunikation sowie Interaktion

- Professionelles Verhalten bei Schulübernachtungen und mehrtätigen Fahrten 

- Professionelles Verhalten im Sport- und Schwimmunterricht 

- Professionelle Sexualerziehung 

- Zulässigkeit von Geschenken 

-  Professionelles Handeln rundum Fragen zum Kindeswohl 

 

>> Personalauswahl

In Bewerbungs- und Auswahlgesprächen... 

- machen wir deutlich, dass an unserer Schule viele ‚Wir- Vereinbarungen‘ Gültigkeit haben, die als fachliche Standards verbindlich für alle Erwachsenen gelten. 

- vermitteln wir, dass bei uns klare Leitungsstrukturen bestehen, die vorsehen, dass Entscheidungen im fachlichen Dialog mit den Fachkräften getroffen werden, dass entsprechend inhaltliche und prozessbezogene Reflektionen fester Bestandteil von Konferenzen, Dienstbesprechungen und Austausch sind. 

- verdeutlichen wir, dass wir uns in einem kontinuierlichen Prozess mit dem Thema ‚Sexuelle Gewaltprävention‘ auseinandersetzen und größten Wert auf präventive Strukturen zum Schutz unserer Schülerinnen und Schüler legen. 

 

Quellenangabe: 

Enders, Ursula (2017) (Hg.): ‚Grenzen achten, Schutz vor sexuellem Missbrauch in Institutionen, Ein Handbuch für die Praxis, 2. Auflage, Kiepenheuer & Witsch